Regen und Rettungsaktion Otto durch Fohrde & Loburg

📖 Tagebucheintrag: Regen en masse & Rettung von Storch Otto (Fohrde)

Datum: Sonntag, 8. Juni 2025

Seit der Nacht auf Samstag regnet es fast ununterbrochen. Auch tagsüber gab es immer wieder kräftige Schauer. Gegen Abend zeigte sich, dass sich etwas Wasser in der Mulde des Nestes gesammelt hatte. Wichtig ist hier: Das liegt nicht an einem Defekt im Ablauf, denn unser Nest ist – wie vom NABU empfohlen – gut wasserabweisend konstruiert.

Dauerregen in Kolbermoor zeigt seine Spuren

Durch das Gewicht der vier Küken und die schiere Menge an Körpern im Nest wird das Abfließen jedoch erschwert. Zudem ist das ursprünglich lockere Stroh mittlerweile plattgedrückt. Das Wasser sickert dennoch zuverlässig ab, wie sich bei einem kürzlichen Starkregen gut beobachten ließ: Innerhalb kürzester Zeit war das Wasser verschwunden und das Stroh trocknete schnell wieder, auch dank der Luftzufuhr von unten.

Heute, Sonntagmorgen gegen 6 Uhr, ließ der Regen endlich nach. Laut Vorhersage ist am Dienstag mit sonnigem und warmem Wetter zu rechnen.

Ein wichtiger Hinweis:
Dieser Livestream zeigt das wahre Leben in einem Wildtier-Nest – ohne Drehbuch, ohne Wunschkonzert. Ich werde keine Hebebühne einsetzen, um frisches Heu ins Nest zu legen. Dies wäre ein klarer Verstoß gegen das geltende Naturschutzgesetz:

🔗 § 42 Bundesnaturschutzgesetz (BuNaSchG)Zugriff, Störung oder Entnahme bei besonders geschützten Arten ist verboten.

So schwer es manchmal fällt – auch ein möglicher Jungtierverlust gehört zur natürlichen Entwicklung. Die Tiere sind uns durch die Beobachtung ans Herz gewachsen, doch sie gehören nicht uns. Es sind wilde Tiere, die nicht einmal wissen, dass wir sie beobachten.


🐦 Status im Nest:

Alexander ist aktuell nicht im Nest. Es ist möglich, dass er wegen des durchnässten Gefieders nicht flugfähig ist – wir beobachten weiterhin aufmerksam.

Die Küken wirken derzeit stabil, sind jedoch natürlich hungrig. Wir hoffen auf baldige Wetterbesserung und Alexanders Rückkehr.


🚨 Rettungseinsatz in Fohrde: Storch Otto

Ein Blick nach Fohrde: Dort wurde gestern Storch Otto, der Partner von Elli, verletzt auf einer Wiese gefunden. Zunächst schien äußerlich nichts Auffälliges – doch er flog nicht.

Dank der schnellen Reaktion und der Hilfe des Außenreporters Peter konnte Otto unkompliziert eingefangen werden.

Storch Otto nach dem Einfangen
Aussenreporter Peter mit Otto bei Loburg (Die Kopfsocke soll dem Tier die Angst etwas nehmen)

Anschließend kam Loburg ins Spiel – wie so oft mit unglaublicher Unterstützung. Otto wurde zunächst in einer Voliere untergebracht, um zur Ruhe zu kommen. Nun kann ich, wenngleich der Anlass nicht schön ist, aber kurz nach meiner Vorstellung von Loburg direkt zeigen, wo die Vogelschutzwarte zum Einsatz kommt.

Die tierärztliche Untersuchung bestätigte leider erste Vermutungen:

  • Schlüsselbeinbruch (mehrfach)
  • Riss im Luftsack
  • Blutung aus der Luftröhre

Die Prognose ist ungewiss – 50/50, ob Otto je wieder fliegen kann. Wir drücken ihm fest die Daumen.

Ein riesiges Dankeschön geht an alle Beteiligten:

  • an Peter für die sichere Bergung und alle Beteiligten der Rettungskette
  • an das Team in Loburg für die medizinische Versorgung und liebevolle Pflege

❤️ Wer Loburg unterstützen möchte, kann das hier tun:
🔗 Spendenaktion Vogelschutzwarte Loburg

Pflegestörche ( Jungstörche ) beim Aufpäppeln in Loburg

Einen tollen Artikel hat Ev auch auf der Website vom Storchennest Fohrde geschrieben. HIER geht es zum Artikel/Tagebuch

3 Gedanken zu „Regen und Rettungsaktion Otto durch Fohrde & Loburg

  • 9. Juni 2025 um 13:27 Uhr
    Permalink

    Hallo in die Runde, mit Faszination beobachte ich die Kleinen aus Irland. Und ich kann es nur bestätigen: dieser Regen, die kleinen grauen Ürmelchen…da möchte man am liebsten eingreifen und helfen, wärmen, trocknen! Aber wo ist das 4. Küken? mit Erschrecken habe ich es gerade festgestellt.

    Antworten
  • 8. Juni 2025 um 21:16 Uhr
    Permalink

    Schade das der Chat abgeschaltet wurde, aber ich kann es verstehen (nach manchen Kommentaren von heute Morgen). Wir sollten uns einfach daran erfreuen den Tieren zuzuschauen und der Natur ihren Lauf lassen. So schwer es manchmal auch zu ertragen ist. Ohne Kameras wüssten wir ja gar nicht, was sich im Nest abspielt.
    Macht weiter so und lasst euch von dummen Kommentaren nicht entmutigen 👍
    Liebe Grüße aus dem Ruhrgebiet

    Antworten
  • 8. Juni 2025 um 14:59 Uhr
    Permalink

    Es ist an Spannung nicht mehr zu übertreffen.
    Alle sind sooo nass und hungrig. Ich dachte das überleben die Kleinen nicht.
    Alexander war gefühlt ewig nicht mehr da.
    Plötzlich alles anders. Alle Köpflein wackeln und da kommt der Papa und bring eine Menge Futter.
    Es bleibt weiterhin extrem spannend.
    Daumen bleiben gedrückt 👍✊️

    Antworten

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