📝 Tagebucheintrag – 29. Juli: Dauerregen über Kolbermoor – doch Besserung naht
Seit Tagen zeigt sich Kolbermoor im Dauergrau. Regen, Wind und kühle Temperaturen prägen das Bild, das Nest ist durchweicht – und unsere beiden Jungstörche Pitti und Platsch sind jetzt 8 Wochen und erleben derzeit eine wetterbedingte Zwangspause.

Eigentlich wären sie jetzt in der heißen Phase vor dem Abflug, bereit für erste Hüpfer, Luftsprünge oder zumindest mutige Flügelschläge mit abhebender Tendenz. Doch: Noch kein einziges Mal konnten sie sich wirklich vom Nestboden lösen. Sie sind schlichtweg noch nicht flügge, und das anhaltend nasse Wetter macht erste Flugversuche nahezu unmöglich.

Auch das wichtige Fetten des Gefieders, bei dem sie mit dem Sekret ihrer Bürzeldrüse die Federn wasserabweisend machen, fällt bei Dauerregen schwer. Ein durchnässtes Gefieder schützt nicht, es bremst – und Fliegen mit schweren, nassen Flügeln wäre viel zu riskant.

So sitzen Pitti und Platsch geduldig im Nest, drehen sich gegen den Wind, recken und strecken sich, aber warten klug ab. Kein hektisches Aufbäumen, kein übereilter Versuch – nur Geduld und Körperspannung. Und genau das ist in dieser Situation auch gut so. Natürlich üben sie auch weiterhin, aber mit weit weniger Engagement, als es derzeit in dem Alter wäre.

Doch: Das Ende des Regens ist in Sicht! Bereits ab heute soll sich das Wetter bessern, die Sonne wird sich zeigen, und mit ihr kommt die ersehnte Thermik. Dann können Pitti und Platsch endlich starten – mit trockenem Gefieder, kräftigen Muskeln und dem Mut, den sie sich in diesen Regentagen bewahrt haben. Aber vorher – da hoffen wir ein paar Sekunden nur die „Stelzen“ vor der Linse zu sehen.
Bald ist es so weit. Und wir dürfen dabei sein.