Rückmeldung von Frau Wieding

Rückmeldung von Frau Wieding

Im Chat und auch per E-Mail erreichten und erreichen nach wie vor, mich viele besorgte Zuschauer. Mich selber haben diese Fragen bezpglich rausfallens auch beschäftigt. Mit diesem Feedback (nur paraphrasiert um nicht einfach zu kopieren) darf ich euch heute, aber auch mir, etwas Klarheit vermitteln. Hoffe ich jedenfalls 🙂

Diese Rückmeldung habe ich von Frau Wieding auf meine Fragen erhalten – insbesondere dazu, ob Jungstörche aus dem Nest fallen können, ob ihnen die Hitze schadet und warum sie bereits in diesem Alter allein gelassen werden:

Ab etwa drei Wochen sind Jungstörche so weit entwickelt, dass sie nicht mehr leicht von Greifvögeln oder Krähen geholt werden können. Ihr Gefieder schützt sie gut vor der Sonne – sogar in Regionen wie Marokko brüten Störche bei Temperaturen bis zu 50 °C. In diesem Alter beginnt die wichtigste Wachstumsphase, weshalb es sinnvoll ist, wenn beide Altstörche zur Futtersuche unterwegs sind. Sollte einer von beiden ausfallen, kann der andere die Versorgung allein übernehmen – auch wenn er dann häufiger fliegen muss. In solchen Fällen kann es vorkommen, dass nicht alle Jungvögel gleich gut versorgt werden, was ein natürlicher Vorgang ist.

Ein Herausfallen aus dem Nest ist bei gesunden Jungstörchen sehr unwahrscheinlich. Ein gewisses Risiko besteht jedoch immer durch Fremdstörche – auch das gehört zur Natur.

An dieser Stelle möchte ich mich besonders bei Frau Wieding bedanken für diese sehr wertvollen Fachinformationen. Man lernt nie aus. Umso beruhigter denke ich, sind nun alle etwas. Ich erhielt auch für die Zukunft noch wichtige Informationen, sollte ich mal einen oder im schlimmsten Fall beide Altstörche verlieren durch Unfall/Tod was-auch-immer oder anderweitig ein BEGRÜNDETER Notfall einhergeht, was ich wie und wo tun kann. Diese Informationen behalte ich aber bewusst für mich als Nestbetreiberin und Nestbetreuerin zurück. Danke für das Verständnis.
Eure Cindy

Leider keine Ringe in diesem Jahr

Leider keine Ringe in diesem Jahr

📅 Tagebucheintrag vom 5. Juni – Fütterungen, Fröhlichkeit & Fakten zur Beringung

Gestern war ein richtig besonderer Tag für unser Nest – wir waren nicht nur in der Printausgabe des OVB und Mangfallboten vertreten, sondern auch online bei Ro24. Leider handelt es sich bei letzterem um einen Plus-Artikel, den ich hier nicht direkt veröffentlichen darf – aber ich freue mich sehr über das große Interesse an unserem Projekt! 📰

🐣 Bei den Küken läuft es ebenfalls rund: Gestern gab es ganze 11 Fütterungen, und heute früh wurde schon zweimal gefrühstückt. Der Verdauungstrakt funktioniert inzwischen so gut, dass man die Ergebnisse – sagen wir mal – nicht übersehen kann. 😅

Hallo Alex, ich hab Heu 😀

👨‍👧‍👦 Auch Alexander wächst täglich mehr in seine Vaterrolle hinein. Er kümmert sich liebevoll, bringt regelmäßig Futter und zeigt, dass auch Storchenväter richtig was draufhaben!

❗️Mit großer Sicherheit wird das vierte Ei nicht mehr schlüpfen. Es ist inzwischen überfällig, und bald wird es vermutlich von den Altstörchen aus dem Nest entfernt. Das ist zwar ein natürlicher Vorgang, macht es den Störchen bei der Aufzucht aber leichter.

Kontrolle, ja, alles noch da
Guten Appetit. Alle 3 schaufeln ordentlich rein.

😊 Die drei Knirpse im Nest sorgen währenddessen regelmäßig für herzliche Lacher: Vom Kullern über die Heuhalme, kleinen Geschwisterzoff bis hin zum neugierigen Anknabbern von Flügeln – immerhin könnte so ein Flügel ja auch ein Wurm sein, oder?


📍Info zur Beringung – Warum es dieses Jahr keine gibt

Immer wieder kommt die Frage auf, ob unsere Jungstörche beringt werden. Deshalb habe ich mich direkt beim LBV erkundigt. Die Antwort war sehr freundlich, verständlich – aber leider auch ernüchternd:

Um junge Störche beringen zu dürfen, braucht es eine speziell geschulte Person mit einer artenschutzrechtlichen Genehmigung – und zwar genau für unsere Region. Diese Genehmigung wird von den Behörden nur dann erteilt, wenn damit auch eine wissenschaftliche Fragestellung verfolgt wird.

Aktuell gibt es im Landkreis Rosenheim leider weder eine solche qualifizierte Fachkraft noch eine gültige Genehmigung. Selbst wenn jemand von außerhalb einspringen könnte, dauert das Genehmigungsverfahren für unseren Landkreis mindestens 4 bis 6 Wochen – zu lang für die laufende Brutsaison.

Die Hauptsache ist und mehr wünsche ich mir garnicht, das unsere Küken gut aufwachsen und flügge werden.


Eure Cindy 🪶
Projektleitung Storchennest Kolbermoor

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