Alexander der Strohwitwer und Blick nach Fohrde

Alexander der Strohwitwer und Blick nach Fohrde

Seit gestern Abend war es ungewöhnlich still im Nest. Um 20:38 Uhr war Kaira nach einem kurzen, aber heftigen Abwehrklappern gemeinsam mit Alexander gegen mögliche Fremdstörche abgeflogen – und kehrte nicht zurück. Dunkel war es schon. Die Stunden zogen sich. Und sie blieb verschwunden.

Alexander blieb allein – unser brütender Gentleman. Doch statt aufgeregt oder suchend zu wirken, blieb er überraschend gelassen. In der Nacht wendete er mehrfach die Eier, tat alles, was getan werden musste. Aber kein aufgeregtes Umhersehen, kein Rufen. Fast so, als wüsste er: „Sie ist nicht weit.“

Und vielleicht hatte er recht.

Kurz vor Sonnenaufgang, gegen 6:30 Uhr, schrieb eine Anwohnerin im Chat, sie sehe einen Storch auf der Wiese nahe dem Nest. Sie wohnt nicht weit – es könnte Kaira gewesen sein. Vielleicht hatte sie sich einfach ein paar Stunden Auszeit genommen, irgendwo ganz in der Nähe. Auf dem Dach beim Hühnerstall vielleicht? Wer weiß.

Dann – 6:46 Uhr: Kaira ist zurück!
Ganz selbstverständlich landet sie im Nest, als wäre sie nie weg gewesen. Begrüßungsklappern mit Alexander, keine Spur von Drama oder Hektik. Und kaum ist sie da, nutzt Alexander die Gelegenheit: Er hebt ab – Zeit fürs Frühstück! 🐸🪰

Kaira kommt endlich zurück

Die Rollen wieder verteilt. Die Welt wieder in Ordnung.

Und ich? Ich musste lächeln. Manchmal sagt ein Blick mehr als 1000 Klapperlaute. Vielleicht war Kaira nie wirklich weg – nur kurz mal nicht sichtbar.

Legen wir heute mal einen kleinen Seitenblick in mein befreundetes Nest in Fohrde, zu Elli & Otto.
🕊️ Update aus dem Storchennest Fohrde – Elli & Otto

Während andernorts bereits gebrütet wird und der Nachwuchs in den Startlöchern steht, ist es in Fohrde dieses Jahr noch ungewöhnlich ruhig. Elli und Otto sind zwar wie gewohnt im Nest, sie zeigen Paarbindung, klappern gemeinsam, bauen und kuscheln – doch bislang, Mitte Mai, sind keine Eier im Nest.

Für uns Beobachter*innen mag das enttäuschend oder sogar beunruhigend wirken – aber in der Natur gibt es keine Garantie. Manchmal entscheiden sich Störche bewusst gegen eine Brut – sei es wegen des Wetters, des Nahrungsangebots oder innerer Umstände. Vielleicht ist Elli noch jung oder hatte einen stressigen Heimflug. Vielleicht passt es dieses Jahr einfach nicht. Und das ist auch okay.

Das Wichtigste ist: Elli und Otto wirken gesund. Sie zeigen Nestbindung, sie sind präsent. Und allein das ist ein kleines Wunder, das wir Tag für Tag bestaunen dürfen.

Elli & Otto

Wir bleiben natürlich weiter aufmerksam und drücken den beiden – und uns – ganz sanft die Daumen. Und falls dieses Jahr brutfrei bleibt, dann genießen wir eben ihr Zusammensein und hoffen auf ein starkes 2026. Um es ganz mit einem Zitat von Lars dem Betreiber zu schliessen: „Nee, die Hormone fallen ab, egal, tolle Bindung wird das und nächstes Jahr geht es wieder richtig ab. Dieses Jahr halt mal keen Streß.“

Bis Bald, eure Cindy

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