Das Storchennest befindet sich auf privatem Grund.
Die angrenzenden Wiesen sind ausschließlich den Kindern der Naturgruppe als Durchgang vorbehalten.
Wir bitten daher höflich, das Gelände nicht als Picknickfläche oder Durchgang für Besucher des Storchennestes zu nutzen.
Es handelt sich um Nutzfläche und Privatgrundstück.
Vielen Dank für Ihr Verständnis.
Kaum zu fassen, oder? Alexander war zuletzt am 9. August auf dem Nest gesehen worden. Am fünften Tag seiner Abwesenheit hatten die meisten von uns innerlich schon damit abgeschlossen – sicher, er war wohl noch sehr jung, aber das „Zugjucken“ im Schnabel hatte ihn wohl doch gen Süden getrieben – so dachten wir.
Da isser ja wieder
Und dann, wie aus dem Nichts, landete er am 18. August – ganz selbstverständlich – kurz nach Kaira wieder auf dem Nest. Ein lang anhaltendes, kräftiges Klapperkonzert ertönte. Fremdstörche mussten abgewiesen werden, schließlich gehört das Nest ja doch noch immer ihm und Kaira. Vielleicht hatten die beiden sich aber auch einfach unglaublich viel zu erzählen.
Natürlich konnte Alexander es nicht lassen: Die Unordnung im Horst fiel ihm sofort auf und er fing gleich an, herumzuwerkeln. Als dann die beiden Jungspunde zum Mittagessen einfielen – wie ausgehungerte Löwen (als ob es in den Wiesen nicht genug gäbe!) – schien er kurz erschrocken festzustellen: „Oh, hoppla – so ein Mist, ich habe ja zwei Nachkommen!“ Und zack, weg war er wieder.
Kurzzeitig mal alle 4 im Nest
Doch er kam zurück. Später am Tag, und sogar heute Morgen, am 19. August, erschien er gemeinsam mit Kaira im Nest. Wie lange er wohl noch bleiben wird? Keiner weiß es – also erfreuen wir uns einfach an diesen schönen und besonderen Momenten.
Mit großen Schritten geht es, ob wir wollen oder nicht, in die Zugphase. Unsere beiden Jungstörche verbringen immer mehr Zeit fernab des Nestes, und auch das Betteln in den Wiesen wird weniger – selbst wenn sie genau wissen, dass Kaira oben bereitsteht.
Kaira kann nun endlich etwas durchatmen und Kraft tanken. Das tut ihr gut – und uns, beim Zuschauen, ebenso. Sie hat Großartiges geleistet. Und auch Alexander hat, mit dem, was er an Erfahrung bereits einbringen konnte, einen wertvollen Beitrag geleistet.
Ein bisschen Nistmaterial
Ich bin gespannt, was uns die letzten Tage dieser ersten, unglaublich tollen Saison noch bringen werden – und natürlich, was uns 2026 erwartet.
Bis dahin: genießen wir gemeinsam diese besonderen Augenblicke.
In den letzten Tagen wurde ich darauf hingewiesen, dass vermehrt Besucher rund um unser Storchennest vorbeischauen und sich in die angrenzenden Wiesen setzen. Natürlich freue ich mich über das große Interesse an unseren Störchen – es zeigt, wie faszinierend diese Tiere auf uns wirken. Aus diesem Grund ist es mir wichtig, um auch zukünftig euch dieses Streaming bieten zu können, diesen Hinweis heute mitzuteilen.
Das Storchennest steht auf privatem Grund. Die angrenzenden Flächen sind landwirtschaftlich genutzte Wiesen und dienen zusätzlich der Naturgruppe als Erlebnis- und Durchgangsraum für die Kinder. Wenn Besucher die Flächen als Picknickplatz oder Durchgang nutzen, hat das gleich mehrere Folgen: Die Nutzfläche wird beeinträchtigt, die Kinder verlieren ihren geschützten Raum – und auch die Tiere, die dort leben, werden gestört. Denn nicht nur die Störche, auch viele andere Wildtiere sind auf Ruhe und ungestörte Lebensräume angewiesen.
Darum meine herzliche Bitte: Respektieren Sie das Privatgelände, nutzen Sie die Wege außerhalb und genießen Sie den Anblick der Störche mit etwas Abstand. So können Landwirtschaft, Kinder und Natur gleichermaßen geschützt bleiben. Vielen Dank für Ihr Verständnis!
Betretungsrecht nach Bundesnaturschutzgesetz (§ 59 BNatSchG)
Grundsätzlich dürfen „auf Straßen und Wegen“ freie Landschaften betreten werden.
Landwirtschaftlich genutzte Flächen (Äcker, Wiesen, Weiden) dürfen nicht während der Nutzzeit betreten werden. 👉 Nutzzeit = wenn die Fläche bestellt ist, gemäht wird, bewirtschaftet oder als Futterfläche dient.
Bayerisches Naturschutzgesetz (BayNatSchG § 27)
Regelt das Gleiche für Bayern: Wege ja, Nutzflächen nein.
Wiesen dürfen nur außerhalb der Nutzzeit betreten werden, was in der Praxis bedeutet: Picknick oder Durchgang ist nicht erlaubt.
Privatgrundstück / Eigentumsrecht (BGB § 903)
Der Eigentümer darf grundsätzlich bestimmen, wer sein Grundstück betritt.
Unbefugtes Betreten kann als Hausfriedensbruch (§ 123 StGB) gelten, wenn es gegen den Willen des Eigentümers geschieht.
Naturschutzaspekt
Landwirtschaftliche Nutzflächen sind nicht nur „Wiesen“, sondern auch Lebensraum für viele Tiere (Bodenbrüter, Insekten, Kleinsäuger).
Störungen durch Menschen können Tiere vertreiben oder im schlimmsten Fall Bruten zerstören.
Das Warten hat ein Ende. Endlich habe ich die Fragen für euch als Artikel soweit fertiggestellt. Ich möchte mich an dieser Stelle nochmal ganz herzlich bei Petra bedanken für ihre Zeit und – im Grunde – auch noch Mehrarbeit durch das zerstörte Handy und somit Verlust des Diktiermaterials.
Hier nun für euch zum Nachlesen:
Frage: Warum gibt es kein Begrüßungsklappern? Können Störche in einer Partnerschaft beleidigt sein? Petra: Beleidigt im menschlichen Sinn können Störche nicht sein. Aber ich denke schon, dass sie auf nicht partnerschaftliches Verhalten reagieren – und zwar nicht positiv. Für sie bedeutet das: Mit ihm keine Familie mehr beim nächsten Mal.
Frage: Können Störche während der Aufzucht eine Abneigung entwickeln? Petra: Siehe oben.
Frage: Kann eine kurze Paarungszeit mit schneller Eiablage ein Hinweis auf fehlende Horstbindung sein? Und könnte dies der Grund für Schwierigkeiten bei der Aufzucht sein – also, dass viele Störche allein sind? Petra: Nein, das glaube ich nicht. Kaira ist im Grunde alleinerziehend, Alexander ist zu jung. Für Kaira war es wichtig, überhaupt einen Vater für ihr erstes Ei zu finden. Ich vermute, dass sie es bereits im Bauch hatte. Das heißt, Pitti könnte sogar ein Kuckuckskind sein.
Frage: Haben Küken eine Art frühkindliche Prägung durch Fehlverhalten der Altstörche, zum Beispiel durch sehr frühes Alleinelassen? Petra: Wer weiß – meines Wissens gibt es dazu keine Untersuchungen. Vielleicht war Alexander selbst auch ein etwas vernachlässigtes Küken. Aber das ist alles nur Spekulation. Um das zu prüfen, müsste man ein „vernachlässigtes“ Küken beringen und später sein Aufzuchtverhalten als Altstorch beobachten. Solche Fälle sind sehr selten. Aber es sind z. B. auch Volierenküken schon erfolgreich Brutstörche geworden (siehe Tim u. a.).
Frage: Woher weiß ein Storch wie Alexander im ersten Brutjahr, was er falsch gemacht hat – und wie er es im nächsten Jahr besser machen kann, wenn er kein Vorbild hat? Petra: Instinkt. Dieses Jahr war er möglicherweise überfordert. Im kommenden Jahr spürt er seine Bestimmung vielleicht deutlicher: Gene weitergeben.
Frage: Warum zeigte Alexander ab der 8. Lebenswoche vor dem Füttern stets ein drohgebärdendes, schnelles Klappern – ohne dass ein fremder Storch in der Nähe war? Petra: Das war keine wirkliche Drohung, eher eine Art Begrüßung. Manche Störche machen das regelmäßig. Einige pfeifen auch vor dem Klappern – andere nicht.
Frage (Ute G.): In Knittelsheim ist ein fast flugfähiger Jungstorch aus dem Nest gefallen. Er hielt sich ein oder zwei Tage am Boden auf und schaffte es dann wieder zurück ins Nest. Nach der Fütterung wurde er jedoch sofort von seinen Geschwistern vertrieben. Das wiederholt sich seit Tagen: Er wartet auf den Altvogel, mischt sich zur Fütterung unter, und wird anschließend gleich wieder hinausgedrängt. Kann es am Geruch liegen, weil er nun einen „anderen Stallgeruch“ hat? Petra: Eher Futterneid. Den Altvögeln ist es egal, solange Nahrung vorhanden ist. Es gibt Nester, in denen sich mehrere Jungstörche aus unterschiedlichen Nestern friedlich sammeln. Warum ein Altstorch ein Küken aus dem Nest wirft, können wir nicht immer erkennen – sie sehen mehr als wir. Was den Geruch betrifft: untersucht wurde bisher nur die Reaktion auf Heumahd. Persönlich zweifle ich an einem ausgeprägten Geruchssinn. 🔗 https://www.mpg.de/17059165/geruchssinn-stoerche
Weitere Fragen:
Frage: Welches Fassungsvermögen hat der Storchenmagen? Petra: Dazu habe ich keine Angaben – eine Frage für Biologen oder Tierärzte.
Frage: Können Altstörche entscheiden, was und wieviel sie für den Nachwuchs wieder hochwürgen? Petra: Unklar. Hinweise dazu finden sich in der Literatur ab Seite 157. 🔗 https://www.zobodat.at/pdf/MON-V-DIV_0017_0001-0543.pdf
Frage: Wenn Störche während des Zuges auf Müllkippen rasten – beeinflusst das ihre Nahrungsvorlieben im Brutgebiet? Petra: Ja, leider. Sie entwickeln mit ihrer Zuggruppe bestimmte Vorlieben. Dieses Jahr wurde in vielen Nestern Müll an die Küken verfüttert: Döner, Pizza, Nudeln, Würstchen usw.
Frage: Wie gut können Störche im Dunkeln sehen? Petra: Ich denke, besser als wir. Sie können auch nachts fliegen.
Frage: Gibt es neue Erkenntnisse darüber, wie Störche sich gegenseitig erkennen – Partner, Eltern, Nachwuchs? Petra: Offizielle Ergebnisse gibt es nicht. Möglicherweise erkennen sie sich am individuellen Kehlsack (Rot-Schwarz-Muster). Das wäre ein spannendes Thema für eine Doktorarbeit.
Frage: Die Dreizehenmöwe besitzt den MHC-Komplex, der durch Duft Verwandtschaft erkennen lässt. Wenn Störche das hätten, wäre das Einsetzen fremder Küken doch unmöglich – oder? Petra: Dass es möglich ist, sehen wir immer wieder. Sicher ist: Störche zählen ihre Jungen nicht. Alles, was in der Nistmulde liegt, gehört zu ihnen.
Hinweis von Petra: Alle Antworten sind laienhaft. Ich habe das weder studiert noch wissenschaftlich erforscht. Viele Fragen sind meines Wissens bisher nicht untersucht worden. Wichtig: Wir dürfen Störche nicht vermenschlichen!
Heute haben mich wieder wunderschöne Bilder von Pitti und Platsch beim Starten und Fliegen erreicht – kleine Glücksmomente, die man einfach teilen muss.
Ohne viel Worte – einfach gucken. Herzlichen Dank für das Bildmaterial. Anklicken für die volle Größe.
Tagebucheintrag – 14. August 2025 Pitti hebt ab – Alexander wohl schon unterwegs
Gestern, am 14. August um 12:30 Uhr, war es soweit: Pitti startete zu seinem allerersten Jungfernflug. Mutig, zielstrebig und ohne langes Zögern erhob er sich in die Lüfte – und nun sind beide Jungstörche flügge. Endlich können sie gemeinsam Wiesen und Felder erkunden, ihre Kreise ziehen und ein Stück der großen weiten Welt erobern.
Mich erreichen in diesen Tagen unzählige liebe Dankesnachrichten. Doch diesmal möchte ich mich bedanken – bei euch. Ohne euch, die ihr am Bildschirm, Handy oder Tablet sitzt, ob still im Hintergrund oder lebendig im Chat, wäre das alles nicht dasselbe. Klar, man könnte die Störche auch einfach so beobachten – aber ohne Austausch, ohne gemeinsame Freude über jeden Meilenstein, wäre es eben nur „halb“.
Es ist dieses Miteinander, das den Unterschied macht. Schenken ist schön – aber noch schöner ist es, wenn man die Freude des anderen sieht. Und hier, in unserem kleinen virtuellen Storchendorf, schenken wir uns gegenseitig genau das: Emotionen, Lachen, Staunen.
In wenigen Tagen – realistischerweise höchstens drei Wochen – wird das Nest leer sein. Und ja, es kam schon die Frage auf: Bleiben Kamera und Chat aktiv? Natürlich! Vielleicht sehen wir dann keine Störche mehr, aber wir haben uns. Wir können uns im Winter über schneebedeckte Äste und nackte Bäume austauschen, die Berge betrachten, Punsch trinken, Plätzchen knabbern und Pläne für die Rückkehr von Meister Adebar schmieden. Vielleicht erfinden wir Geschichten oder plaudern einfach über Alltägliches. Denn eins steht fest: Alleine ist es nur halb so schön.
Seit langem ein leeres Nest. Wenn auch nur kurz
Und nun zu Alexander. Schon länger wurde vermutet – und ich denke es inzwischen auch –, dass er sich vermutlich einer Reisegruppe angeschlossen hat. Das letzte Mal habe ich ihn am 9. August um 18:03 Uhr auf dem Nest gesehen. Ein sehr kurzer Stopp, ohne Fütterung – und dann war er wieder weg. War es ein stiller Abschiedsgruß?
Fünf Tage sind das jetzt. Gestern war es schon zu dunkel, um die Halle zu kontrollieren – vielleicht klappt es heute. Falls nur Kaira zu sehen ist, bestätigt sich wohl der Verdacht: Alexander ist unterwegs, irgendwo zwischen den warmen Lüften des Südens und neuen Erfahrungen.
Komm gut an, Alexander. Und komm bitte wieder – mit einer Prise mehr Erfahrung, vielleicht einem Hauch Abenteuer in den Augen. Danke für diesen Sommer.
Die Sensation ist perfekt – Platsch hat es gewagt! Ich glaube ja, dass sie eine „Sie“ ist (wissen tun wir’s natürlich nicht wirklich) – aber heute um 8:20:53 Uhr Ortszeit in Kolbermoor hat sie einfach abgehoben. Ohne zu zögern. Ohne langes Überlegen. Einfach ab… und los!
AnsetzenAbhebenVorbeifliegen
Mama Kaira direkt im Schlepptau. Ein paar kräftige Flügelschläge, dann schon die ersten Versuche in der Thermik – wunderschönes Segeln, als hätte sie das schon immer gemacht. Rechts hinaus über die Felder ging es, und mein Herz gleich mit.
Gut eine Stunde später die Landung – etwas wackelig, aber sicher. Was für ein Tag! Für mich, für die Zuschauer und für dieses ganze Projekt. Ich kann kaum in Worte fassen, was ich fühle. Stolz? Definitiv. Wehmut? Auch ein kleines bisschen. Irgendwie wie Geburtstag und Weihnachten zusammen – und das alles im August.
Pitti und Platsch sind nun 70 – beziehungsweise 69 – Tage alt. Und: Sie sitzen noch. Sie üben noch. Zwischen 70 und 75 Tagen liegt das Startfenster für den großen Moment – meistens.
Unser Livestream erreichte in der Spitze bis zu 170 Zuschauer. Kein Wunder – die meisten Störche, ob jung oder alt, sammeln sich bereits für ihre lange Reise. Und viele Webcamnester glänzen mit leere. Doch das ist kein Grund zur Eile: Bis Mitte September formieren sich die Gruppen. Und in unserer heutigen Zeit, in der der Herbst oft nur ein kurzes Gastspiel gibt und der Sommer bis Anfang oder Mitte Oktober noch einmal einen „zweiten Frühling“ feiert (ja, Wortspiel 😉), ist kein Grund zur Hektik.
Hier im Süden Bayerns, nur einen Katzensprung von Österreich entfernt, müssen unsere Jungstörche keine zusätzlichen 1.500 Kilometer wie ihre Verwandten aus Dänemark zurücklegen. Stattdessen können sie schon bald über Italien gen Süden starten. Da wir aus Sicht der Zugrouten eher mittig liegen, bleibt spannend, ob sie die Ost- oder die Westroute wählen werden.
Am Freitag bekam ich Bilder von den Kindern der Naturgruppe, aufgenommen hinter den kleinen Bäumchen bei den Schafen. Auch sie stehen mittlerweile mit dem Feldstecher da, blicken hoch zum Nest – und warten auf den einen Augenblick.
Ich bin sicher: Ihr Jubel wird kaum leiser sein als der unseres Chats. ❤️ Also, Pitti und Platsch – das Quäntchen Mut steckt in euch. Wenn nicht ihr, wer dann? Vielleicht kann ich schon im nächsten Eintrag vom Jungfernflug berichten. Hier sehr ihr übrigens die Halle die ( von uns aus ) links neben dem Horst ist. Dort putzen & nächtigen Kaira & Alex. Hier Kaira im Flug zum Nest zu sehen.
📖 Tagebucheintrag: Ein unvergesslicher Tag in Loburg – Freiheit für Philip
Am 2. August 2025 war es endlich soweit – die erste große Auswilderungssaison in Loburg startete. Und dass ich dabei sein durfte, war für mich schon eine Ehre. Doch dann erreichte mich eine WhatsApp-Nachricht von der lieben Tina aus Brandenburg – und die hatte es in sich: Meine beiden Kinder durften Philip auswildern.
Ein Moment, der sich nicht in Worte fassen lässt. Tina wollte sich damit bei mir bedanken – für meine Unterstützung im letzten Jahr, als ich ihre Sophia spontan übergeben hatte, da ich selbst nicht vor Ort sein konnte.
Dass meine Tochter nun Philip in die Freiheit begleiten durfte, war etwas ganz Besonderes. Ihr Blick sagte mehr als tausend Worte – Stolz, Freude, vielleicht auch ein kleines bisschen Ehrfurcht. Gemeinsam mit ihrem Bruder schenkte sie Philip die Freiheit.
Doch das war längst nicht alles, was diesen Tag so unvergesslich machte: Auch die beiden Störche Mika und Chocolate erhielten an diesem Tag einen Sender und können seither live verfolgt werden – über die Animal Tracker App oder direkt auf der Website des Storchenhofs Loburg. 👉 Hier geht’s zur Übersicht der Senderstörche 2025
Insgesamt wurden neun Störche ausgewildert, der Hof war voller Leben, Lachen und gespannter Erwartung. Ich empfinde es jedes Mal als große Ehre, Dr. Christoph Kaatz die Hand zu schütteln – ein Mensch, der für mich wie ein lebendiges Stück Storchen- und Naturschutzgeschichte ist.
Am Auswilderungsort durfte Philip in meinem grünen Storchenmobil Platz nehmen – schon das war symbolisch ein bewegender Moment. Und dann… trug Sophia ihn stolz an seinen Platz, wo er unter Anleitung sanft aus seinem Transportbeutel befreit wurde. Ein stiller Moment. Kein lauter Jubel, kein Applaus – nur staunendes Zuschauen. Philip schaute sich kurz um – und marschierte los, ganz gemächlich, direkt hinein in seine neue Freiheit.
Am Abend kam dann noch ein Video bei Lars (Fohrde) an: Mehrere Störche standen gemeinsam auf einem Feld – auch unsere frisch Ausgewilderten waren dabei. Später, bei der Routinekontrolle, waren alle unterwegs. Mission geglückt.
Eigentlich wollte ich euch hier das Interview präsentieren, das ich mit einem der Beteiligten geführt hatte – eure Fragen hatte ich vorbereitet. Doch wie das Leben manchmal spielt… kam es anders.
📱 Ein Handy-Schicksal in Berlin
Nur einen Tag später fuhren wir weiter nach Berlin – mit dem Zug. Und dort passierte es: Mein Handy verklemmte sich dermaßen in einem dieser fiesen Klappsitze, dass das komplette Display zerstört wurde. Kein Touch, kein Bild – nichts ging mehr. Die Cloud rettete immerhin meine Fotos und Videos – aber leider nicht die Sprachnotiz des Interviews. Und alle Versuche, das Handy mit einem OTG-Kabel bei Lars an den Laptop zu spiegeln, schlugen fehl. Ich habe es wirklich bis zur letzten Minute vor dem Geräteaustausch versucht.
Aber: Die Interviewfragen habe ich noch, und ich werde sie weitergeben – der Beitrag kommt also verspätet, aber er kommt. Versprochen. Es tut mir wirklich leid – manchmal sind Technik und Timing einfach keine Freunde.
🕊️ Dankbarkeit & Herzensmomente
Ich möchte an dieser Stelle auch nochmal von ganzem Herzen Petra danken, die nicht nur Netzwerk Weißstorch am Leben hält und auf dem neuesten Stand hält – sondern die mich bei meinem Besuch so herzlich überrascht hat.
Ich bekam einen Orden in Form einer Storchen-Anstecknadel, wunderschöne kleine Präsente – und ein filigranes, ausbalanciertes Gleichgewichts-Ornament, das mich tief berührt hat (Fotos folgen, sobald ich mein Auto ausgeräumt habe, versprochen 😅).
Manche Menschen trifft man – und hat das Gefühl, man kennt sich schon ewig. Genau so war es mit Petra. Danke, du wundervoller Herzensmensch. Ich hoffe sehr, wir sehen uns ganz bald wieder.
📸 Ein letzter Blick: Bilder, Tiere, Team
Zum Abschluss erwartet euch noch eine große Bildergalerie aus Loburg. Auch Mori, der wunderschöne Schwarzstorch, war dabei – auch wenn er es konsequent ablehnte, direkt in die Kamera zu schauen. 😄
Der Storchenhof Loburg ist mehr als nur ein Ort für Störche. Hier finden auch Tauben, Turmfalken, Hühner und viele andere Vögel eine zweite Chance. Und Kevin, der Tierpfleger, war wie immer mit Herzblut dabei. Er ist – Zitat aus dem Livestream – „eine Perle auf dem Hof“. Leider ist seine Finanzierung unsicher. Wenn ihr helfen wollt, schaut auf der Betterplace-Spendenseite vorbei und unterstützt diesen wertvollen Ort:
Mein Fazit? Jeder Mensch sollte mindestens einmal in seinem Leben in Loburg gewesen sein. Denn es gibt Orte, an denen man nicht nur Tiere rettet – sondern auch Herzen berührt.
Am 2. August: Meine allererste Besenderung sehen in echt – und ihr könnt dabei sein!
Storch „Tim“ ziert das Bild.
Manchmal spielt das Leben einfach Regie – und diesmal hat es einen echten Volltreffer gelandet! 😍 Heute habe ich erfahren, dass genau an dem Tag, an dem ich Loburg besuchen werde – dem 2. August – eine Besenderung und Auswilderung stattfinden wird! Und ich kann es wirklich kaum in Worte fassen, wie viel Glück ich damit habe.
📡 Besenderung – das bedeutet, einem jungen oder Altstorch (durch Auffangstation in Pflege z.B.) Weißstorch einen GPS-Sender anzulegen, um seine Reise in die Welt wissenschaftlich begleiten zu können. Für mich ist das nicht nur ein ornithologisches Highlight – es ist ein echtes Herzensereignis! 🕊️💗
Doch damit nicht genug: 🦢 Lars, mein lieber Storchenfreund und Kollege vom Storchennest Fohrde, wird live vor Ort sein – und zwar mit Kamera, Mikro und ganz viel Herz! Um 10 Uhr morgens startet sein YouTube-Livestream, bei dem ihr alle live dabei sein könnt, wenn „sein“ Otto erneut vor seine Linse tritt. Gänsehaut garantiert!
📹 Vielleicht sieht man auch mich kurz im Bild – wer weiß? Vielleicht darf auch ich euch kurz mal grüßen. Auf jedenfall werde auch ich für euch Material zusammenstellen, sobald ich dann wieder Zuhause bin.
Und ich freue mich wie verrückt, so viele liebe bekannte Gesichter aus der Storchenwelt wiederzusehen! Diese Gemeinschaft ist einfach etwas ganz Besonderes – und ich bin stolz, ein Teil davon zu sein.
💬 Ich kann kaum beschreiben, wie erfüllt, aufgeregt und dankbar ich bin, meine erste Besenderung live miterleben zu dürfen. Die Spannung, das Wissen, das Lernen – all das an einem einzigen Tag in einem Ort, der für so viele Störche Hoffnung bedeutet. Nur noch 3x schlafen 😀
🔔 Also:
📆 2. August, 10:00 Uhr 📺 YouTube-Livestream von Lars / Fohrde 📲 Speichert euch den Link, aktiviert die Glocke, teilt den Stream!
Ich verspreche euch: Keine Minute wird vergeudet sein. Es wird spannend, emotional und lehrreich – ein echtes Storchen-Highlight!
💛 Ein riesiges Dankeschön an alle Beteiligten, an das Team in Loburg und natürlich an Lars, der mit seinem fantastischen Equipment und Engagement für diese Übertragung sorgt.
Wir sehen uns – online oder vielleicht sogar im Bild! 😉
📝 Tagebucheintrag – 29. Juli: Dauerregen über Kolbermoor – doch Besserung naht
Seit Tagen zeigt sich Kolbermoor im Dauergrau. Regen, Wind und kühle Temperaturen prägen das Bild, das Nest ist durchweicht – und unsere beiden Jungstörche Pitti und Platsch sind jetzt 8 Wochen und erleben derzeit eine wetterbedingte Zwangspause.
Regen – reicht langsam oder ?
Eigentlich wären sie jetzt in der heißen Phase vor dem Abflug, bereit für erste Hüpfer, Luftsprünge oder zumindest mutige Flügelschläge mit abhebender Tendenz. Doch: Noch kein einziges Mal konnten sie sich wirklich vom Nestboden lösen. Sie sind schlichtweg noch nicht flügge, und das anhaltend nasse Wetter macht erste Flugversuche nahezu unmöglich.
Das Gefieder trägt sie so eher nicht
Auch das wichtige Fetten des Gefieders, bei dem sie mit dem Sekret ihrer Bürzeldrüse die Federn wasserabweisend machen, fällt bei Dauerregen schwer. Ein durchnässtes Gefieder schützt nicht, es bremst – und Fliegen mit schweren, nassen Flügeln wäre viel zu riskant.
Du hast da was. Regentropfen?
So sitzen Pitti und Platsch geduldig im Nest, drehen sich gegen den Wind, recken und strecken sich, aber warten klug ab. Kein hektisches Aufbäumen, kein übereilter Versuch – nur Geduld und Körperspannung. Und genau das ist in dieser Situation auch gut so. Natürlich üben sie auch weiterhin, aber mit weit weniger Engagement, als es derzeit in dem Alter wäre.
Auch Kairasieht sehr wild aus.
Doch: Das Ende des Regens ist in Sicht! Bereits ab heute soll sich das Wetter bessern, die Sonne wird sich zeigen, und mit ihr kommt die ersehnte Thermik. Dann können Pitti und Platsch endlich starten – mit trockenem Gefieder, kräftigen Muskeln und dem Mut, den sie sich in diesen Regentagen bewahrt haben. Aber vorher – da hoffen wir ein paar Sekunden nur die „Stelzen“ vor der Linse zu sehen.