Der Storch von Kopf bis Fuß – Teil 2: Der Schnabel

Der Storch von Kopf bis Fuß – Teil 2: Der Schnabel

📘 Fachlicher Hintergrund: Der Schnabel des Weißstorches (Ciconia ciconia)

Der Schnabel des Storches ist ein faszinierendes multifunktionales Werkzeug, das sich perfekt an das Leben dieses Großvogels angepasst hat. Er ist nicht nur für die Nahrungsaufnahme zuständig, sondern übernimmt auch kommunikative, soziale und temperaturregulierende Aufgaben. An besonders heissen Tagen dient der Schnabel für die Jungstörche auch als prima „Gieskanne“ und kann somit eine Wasserdusche bieten. Als pädagogische Fachkraft lohnt es sich, mit Kindern gezielt auf diese Besonderheit einzugehen – denn der Schnabel lässt sich hervorragend in verschiedenen Bildungsbereichen verankern.

🧬 Aufbau und Material

  • Der Schnabel besteht aus einem langen, spitzen Ober- und Unterschnabel, die den verlängerten Ober- und Unterkiefer des Schädels bilden.
  • Überzogen ist er mit einer Hornschicht, dem sogenannten Rhamphotheca – ähnlich dem Material unserer Fingernägel oder Hufe bei Pferden.
  • Beim Weißstorch ist der Schnabel etwa 19–20 cm lang, gerade und leuchtend rot gefärbt, besonders in der Brutzeit intensiv.
  • Der Hornschnabel ist sehr widerstandsfähig, aber nicht unbegrenzt hart: Bei Stürzen oder Kollisionen kann er brechen oder sich abnutzen – besonders bei Jungvögeln oder unerfahrenen Tieren. Auch gibt es Fehlstellungen. Dazu komme ich am Ende des Artikels mit freundlicher Genehmigung von der Vogelschutzwarte Storchenhof Loburg. Ausserdem gibt es am Ende ein Video vom Storchennest Fohrde auf welchem man sehr gut das Klappern eines Storches hören kann. Ziemlich laut 😉
Schnabel eines Altstorches.

🔧 Funktion

Storch fängt Frosch. (AdobeStock Bildquelle)
  1. Nahrungsaufnahme
    Der Storch frisst vor allem Amphibien (Frösche, Kröten), Insekten, Würmer, kleine Säugetiere oder Reptilien. Mit seinem Schnabel stochert und greift er diese aus Wiesen, Flachwasser oder frisch gemähten Feldern.
  2. Nestbau und Pflege
    Mit dem Schnabel trägt, schichtet und richtet er Äste und Zweige. Auch das Reinigen des Nestes sowie das Pflegen der Küken und des Gefieders erfolgen über den Schnabel.
  3. Kommunikation – das „Klappern“
    Störche besitzen keine ausgebildeten Stimmbänder und können nicht rufen oder singen wie viele andere Vögel.
    Stattdessen klappern sie: Sie schlagen die Schnabelhälften schnell aufeinander. Das ist für Jungtiere, Partner oder Rivalen ein akustisches Signal – vergleichbar mit Sprache oder Mimik bei Menschen. Das Klappern ist z. B.
    • eine Begrüßung unter Partnern
    • ein Abwehrverhalten gegenüber Eindringlingen
    • oder eine Balzhandlung
  4. Wärmeregulation (Thermoregulation)
    Unter dem Schnabel befindet sich der sogenannte Kehlsack – ein dehnbarer Hautbereich. Wenn Störche hecheln, pumpen sie durch Muskelbewegungen Luft durch diesen Bereich, um sich abzukühlen – ähnlich wie Hunde beim Hecheln.

📚 Pädagogische Relevanz

  • Der Schnabel des Storches ist ein ideales Beispiel für Anpassung an den Lebensraum.
  • Er lässt sich mit Alltagsgegenständen vergleichen (Zange, Pinzette, Kochlöffel) und bietet somit kindgerechte Zugänge zur Naturwissenschaft.
  • Über den Schnabel lassen sich Themen wie Kommunikation ohne Worte, Werkzeuge der Natur, Tierpflege und Brutpflege sowie Hitzeverhalten bei Tieren anschaulich erarbeiten. Wie immer aufgestaffelt in die drei Hauptbereiche für KinderTagesStätten / Kinderhäuser, aber auch Schulkinder.

🍼 Krippe (0–3 Jahre)

Schnabel Küken 7 Tage.

👶 „Der Schnabel: Damit kann der Storch klappern!“

  • Der Schnabel vom Storch ist lang und rot.
  • Damit kann er Klapper-Geräusche machen – wie ein Klack-Klack!
  • Er benutzt ihn wie eine Zange: zum Essen und Sachen tragen.
  • Der Schnabel fühlt sich an wie ein harter Holzlöffel.
  • Wenn es dem Storch zu heiß ist, macht er den Schnabel auf und atmet schnell – wie ein Hund, der hechelt.

🧠 Pädagogischer Fokus:

  • Sprachförderung durch einfache Begriffe: „lang“, „rot“, „klack“.
  • Sinneserfahrung durch Tasten und Hören (z. B. mit Holzlöffeln klappern).
  • Nachahmung fördert Motorik und Emotionen: „Mach mal wie der Storch!“

🎨 Ideen für die Praxis:

  • Zwei Holzlöffel geben → Klappern nachahmen.
  • Bilderbuch mit Storchenbildern.
  • Schnabel basteln aus Papier für Rollenspiel.

🎒 Kindergarten (3–6 Jahre)

Schnabel Jungstorch (Flügge)

🧒 „Was kann der Storch mit seinem Schnabel alles machen?“

  • Der Schnabel ist so lang wie ein Lineal (etwa 20 cm).
  • Er ist glatt, hart und rot – und hilft dem Storch beim Fressen, Tragen und Klappern.
  • Störche machen kein „Piep“ – sie klappern mit dem Schnabel, um „Hallo!“ zu sagen.
  • Mit dem Schnabel kann der Storch Frösche fangen – wie mit einer Zange oder Pinzette.
  • Unter dem Schnabel hat er eine dehnbare Haut – das nennt man Kehlsack. Wenn es warm ist, hechelt der Storch.

🧠 Pädagogischer Fokus:

  • Sprachentwicklung durch Begriffe wie „Kehlsack“, „klappern“, „Werkzeug“.
  • Vergleichendes Denken: „Was ist bei uns wie der Schnabel?“ (Zange, Pinzette).
  • Naturverständnis: Warum können Störche nicht singen?
  • Feinmotorik und Bewegung: Nachspielen mit Zangen oder selbstgebasteltem Schnabel.

🎨 Ideen für die Praxis:

  • Bastelt einen langen Schnabel aus Pappe.
  • Fangspiel mit Zangen und „Fröschen“ aus Filz.
  • Klangexperiment: Welcher Gegenstand klappert wie der Storch?
  • Rollenspiel „Storchenfamilie“.

📚 Schulkinder (ab 6 Jahren)

Klappern bei der Fremdstorch-Abwehr

🧑‍🎓 „Der Schnabel – ein echtes Allroundwerkzeug des Storches“

  • Der Schnabel ist ca. 20 cm lang, aus Horn (wie Fingernägel) und schützt den Kieferknochen.
  • Er ist rot, fest, aber nicht scharf – eher wie ein glattes Holzlineal.
  • Er hilft beim Fressen von Fröschen, Mäusen, Insekten, beim Nestbauen und natürlich beim Klappern, das bei Störchen als Sprache dient.
  • Störche haben keine Stimme – sie klappern, um sich zu begrüßen, zu warnen oder zu beeindrucken.
  • Der Kehlsack hilft beim Hecheln, wenn es heiß ist, und macht das Atmen leichter.

🧠 Pädagogischer Fokus:

  • Sachwissen über Biologie und Körperbau von Vögeln.
  • Vergleiche zur menschlichen Anatomie (z. B. Kiefer – Schnabel, Stimme – Klappern).
  • Kritisches Denken: Warum ist der Schnabel für das Überleben so wichtig?
  • Techniktransfer: Wie funktionieren Werkzeuge wie Zangen – und was haben sie mit dem Schnabel gemeinsam?

🎨 Ideen für die Praxis:

  • Forscherstation mit verschiedenen Materialien: Was fühlt sich wie ein Schnabel an?
  • Messen von 20 cm: So lang ist ein Schnabel!
  • Tierverhalten beobachten: Klappern im Livestream erklären.
  • Quiz: Wofür nutzt der Storch seinen Schnabel?

1. Fehlstellungen des Schnabels

🔸 Kreuzschnabel (Scissor Beak / Crossbill)

  • Überkreuzung von Ober- und Unterschnabel durch asymmetrisches Wachstum.
  • Ursache: genetisch, entwicklungsbedingt oder durch Trauma.
  • Folge: erschwerte Nahrungsaufnahme, oft schlechte Prognose in freier Wildbahn.
  • 📚 Quelle: Penelope Jenni-Eiermann, Schweizerische Vogelwarte Sempach, „Erkrankungen bei Wildvögeln“ (2014)

🔸 Offener Schnabel (Open Beak)

  • Fehlende vollständige Schnabelschließung.
  • Mögliche Ursachen: Muskelschäden, neurologische Störungen, Entwicklungstrauma.
  • Kann zu Unterernährung führen.
  • 📚 Quelle: H. Müller & W. Wüst, „Storchenmedizin in der Rehabilitation – Fälle aus der Praxis“, in: Avian Pathology Journal, Bd. 41 (2017)

2. Verletzungen des Schnabels

🔸 Frakturen & Brüche

  • Häufig durch Anflugtraumata (z. B. Stromleitungen, Windräder).
  • Versorgung: Schienung, Klebung, Kunstharzbehandlung.
  • 📚 Quelle: NABU Bundesverband: „Verletzte Wildvögel – Hilfe und Behandlung“, 2021

🔸 Abnutzung & Rhamphotheca-Schäden

  • Ältere Störche zeigen häufiger Abnutzung durch harte Böden.
  • Horn regeneriert sich langsam – bei Mangel (z. B. Biotin, Kalzium) verzögert.
  • 📚 Quelle: Dr. Gabriele Müller, „Schnabelwachstum und Hornstruktur bei Großvögeln“, Vogelklinik Leipzig, 2020

3. Infektionen und Erkrankungen

🔸 Mykosen (Pilzbefall)

  • Vor allem bei geschwächtem Immunsystem oder in nassen Nestern.
  • Sichtbar durch Beläge, Schwellungen oder Juckreiz.
  • 📚 Quelle: Veterinary Mycology – Fungal Diseases in Birds, Springer Verlag, 2015

🔸 Bakterielle Entzündungen & Nekrosen

  • Komplikation bei offenen Schnabelverletzungen.
  • Unbehandelt können Gewebeschäden entstehen.
  • 📚 Quelle: Avian Disease Manual, 7th Edition (AAAP), Kapitel „Beak Lesions“

4. Pigmentierungs- oder Wachstumsstörungen

📚 Quelle: Jenni & Kéry: „Biologie und Ökologie des Weißstorches“, Vogelwarte Sempach, 2012

Farbveränderungen (z. B. blass statt rot) oft durch Hormonmangel oder Vitaminmangel.

Kalzium, Vitamin D3 und UV-Licht sind essenziell für Hornwachstum und Färbung.

Es folgen nun Bilder eines Storches, der in Loburg aufgenommen wurde, welcher eine sehr starke Fehlstellung aufzeigt. Die Ursache ist nicht ganz klar. Es kann sich um einen verfestigsten Matschklumpen handeln. Aber auch andere Ursachen sind möglich.

Bei diesen Bildern sieht man die Fehlstellung vor der physischen Barriere.

Und hier ein Bild ebendieser Barriere und die bisher erzielten Erfolge.

Versorgung – Pflege – Patenschaften in Loburg

Wenn ein Storch krank, verletzt oder mit einer Schnabelfehlstellung gefunden wird, ist schnelle Hilfe entscheidend. In Deutschland gibt es nur wenige spezialisierte Stationen, die solche Tiere dauerhaft aufnehmen und pflegen können.

Eine der bekanntesten Einrichtungen ist die:

🕊️ Storchenpflegestation Loburg (Sachsen-Anhalt)

  • Hier werden verletzte Wildstörche medizinisch versorgt, z. B. nach Stromschlägen, Brüchen oder Fehlstellungen.
  • Die Tiere erhalten artgerechtes Futter (u. a. Mäuse, Küken, Fisch, Insekten) und ein spezielles Aufbautraining mit kontrollierten Ausflügen.
  • Jährlich finden dort auch Fahrten zur Auswilderung statt – insbesondere für Jungtiere, die in freier Wildbahn geboren wurden, aber nicht ohne Hilfe überleben könnten.

💛 Störche in Loburg kann man auch „bepaten“

👉 Hier geht’s zu den aktuellen Patentieren im Shop:
https://shop.storchenhof-loburg.de/Patentiere

Und hier noch das Video vom Storchennest Fohrde. Das Klappern gehört zum Handwerk:

Happy Birthday Küken 4 (Hunter)

Happy Birthday Küken 4 (Hunter)

🐣 Und plötzlich waren sie zu viert.

Ein Trio, das sich gefunden hatte. Eingespielt, abgestimmt, voller Energie – doch dann … passierte etwas.
Zuerst war es nur ein kleiner heller Fleck, der auf einem Ei auffiel. Ein bisschen Dreck vielleicht? Ein winziger Sprung? Oder nur Licht und Schatten, die uns in die Irre führen wollten?

Aber wer genau hinsah, konnte spüren: Da brodelt was.
Am nächsten Morgen dann die Gewissheit – ein Loch. Und nicht irgendeins. Ein Loch mit Leben.
Ein Schnabel, der sich keck durch die Schale schob, als wolle er sagen: „Hey, ich bin da. Ich bin spät. Aber ich bin bereit.“

Und so geschah es:
In der heutigen Nacht um 2:25 Uhr war es soweit.
Das vierte Küken hat sich befreit. Ganz still. Ganz heimlich. Ohne großen Applaus, aber mit einer unglaublichen Leistung.
Das Trio infernale wurde – völlig überraschend und doch irgendwie erwartet – zum Quartett geupgradet.
💛 Willkommen, kleines Wunder! 💛


🐾 Nicht die besten Startbedingungen

So schön dieser Moment ist, wir blicken mit wachem Blick auf die Realität – denn das Nest ist ein Ort voller Möglichkeiten, aber auch voller Herausforderungen. Und die sind für unseren Nachzügler nicht ganz ohne:


🐣 1. Die Größe und Kraft

Ein frisch geschlüpftes Küken bringt im Schnitt etwa 60–80 Gramm auf die Waage.
Seine älteren Geschwister hingegen sind über eine Woche alt, doppelt so schwer, haben ein dichteres Daunenkleid entwickelt und sind körperlich klar im Vorteil.
Ihre Bewegungen sind gezielter, ihre Hälse kräftiger, sie können sich besser behaupten.

Sehr gut zu sehen, der Unterschied der größe. Platsch, Mini, Pitti (v.l.n.r.) oben Mia

In der Ornithologie ist bekannt, dass asynchrones Schlüpfen – also zeitlich versetztes Schlüpfen innerhalb eines Geleges – bei Störchen evolutionär angelegt ist.
Es dient der natürlichen Brutreduktion: Wenn die Ressourcen knapp sind, überleben meist nur die kräftigsten Jungtiere.
📚 Vgl. Birkhead, T. R. et al., Bird Sense: What It’s Like to Be a Bird, 2012.


🪱 2. Die Nahrung

Während die älteren Küken schon Kaulquappen, Insekten und sogar kleine Mäuse verschlingen, braucht Mini noch etwas ganz anderes:
Weiche, nährstoffreiche Nahrung – Schnecken, Würmer, kleine Käfer.
Doch je älter der Nachwuchs wird, desto mehr passen die Altstörche ihre Jagdgewohnheiten an – und genau das macht es für das Kleinste so schwer.


🤕 3. Die Geschwister

Was bei den Großen wie ein kleines Geplänkel aussieht, kann für Mini schnell gefährlich werden:
Gehackt, gezwickt, beiseite geschubst – all das ist Alltag im Nest.
Diese sozialen Interaktionen sind normal, aber für das Leichtgewicht körperlich belastend.
Je größer die Geschwister, desto härter trifft es das Kleine – und je häufiger, desto mehr Kraft verliert es.


⚠️ 4. Die Reaktion der Altvögel

So hart es klingt: In der Natur zählt das Ganze.
Wenn ein Küken dauerhaft zurückbleibt, hungert oder schwächelt, kann es passieren, dass die Altstörche es selbst aus dem Nest entfernen oder – in seltenen Fällen – sogar fressen.
Dieses Verhalten nennt man Elterninfantizid, und es wurde bei Weißstörchen wissenschaftlich dokumentiert.
📚 Vgl. Tryjanowski & Kuźniak, Parental infanticide in White Storks, The Wilson Journal of Ornithology, 1999.

Es ist eine Überlebensstrategie – so schwer sie uns auch fällt.


Aber … nichts ist in Stein gemeißelt!

All das sind Möglichkeiten. Keine Gewissheiten.
Denn manchmal überrascht uns das Leben – und die Natur erst recht.
Vielleicht kämpft sich unser Mini durch. Vielleicht bekommt er genau das, was er braucht.
Vielleicht hat er einen großen Bruder oder eine Schwester, die Platz machen, ihn wärmen oder einfach mal „nicht hauen“. 😉

Was wir jetzt tun können?
👀 Beobachten.
🙏 Hoffen.
🤞 Daumen drücken.
Und die Geschichte weiterschreiben lassen.

Denn:
Wer um 2:25 Uhr in einer stillen Sommernacht das Licht der Welt erblickt, hat schon jetzt ein kleines Wunder vollbracht.
🐣💛 Willkommen, kleines Küken Hunter (Namenspate Hannesdr53). 💛🐣

Das dritte Küken ( Mia ) ist da

Das dritte Küken ( Mia ) ist da

📔 Tagebucheintrag – Mia ist da!
04. Juni 2025

Heute Nacht gegen 1:04 Uhr war es so weit: Küken Nummer 3, unsere kleine Mia, hat den Deckel geöffnet – sprich: Das Ei war oben offen, ein klarer Hinweis auf den finalen Schlupf. Um 2:31 Uhr verlor sie dann ihren „Hut“ – die Eierschale hing ihr wie bei Calimero auf dem Kopf, und ja, ganz ehrlich: So blieb sie auch kurz in Erinnerung. Der Spitzname „Calimero“ war geboren. Um 3:08 Uhr war es dann offiziell – Mia war vollständig geschlüpft. Willkommen, kleine Kämpferin!

Mia vorne zu sehen

Am Morgen herrschte direkt reges Treiben im Nest. Die Eltern wechselten sich ab, und es galt, hungrige Schnäbel zu füllen. Pitti, das Erstgeschlüpfte, haute sich einen Wurm rein, der gefühlt länger als er selbst war – Respekt! Mia hingegen setzte auf die Taktik „Erst mal hinlegen“. Mitten auf dem Wurmsalat ein kleines Nickerchen – kann man machen. 😄

Schon weich – so Wurmig

Das bunte Gewusel im Nest sorgt für echtes Kopfkino – man könnte stundenlang zusehen, wie da gedrängelt, geschnäbelt und gefüttert wird. Ich hoffe sehr, dass die Fütterungsintervalle sich nun weiter verdichten, denn drei Mäulchen wollen ordentlich versorgt sein.

Ein besonderes Highlight heute: Alexander war gut im linken Feld zu sehen, vielleicht auf Beutezug oder einfach zur Kontrolle. Immer wieder faszinierend, wie viel man auch um das Nest herum beobachten kann.

Und ich selbst? Ich habe heute einen ganz besonderen Termin: Ich besuche die Naturgruppe im Haus für Kinder Kolbermoor (KiTa). Zum ersten Mal werde ich dort mein Portfolio vorstellen und die Kinder über unsere Störche informieren – über ihre Lebensweise, Zugrouten, Gefahren, Fortpflanzung und natürlich darüber, was wir Menschen – auch schon die Kleinsten – zum Schutz dieser faszinierenden Tiere beitragen können.

Ich bin schon sehr gespannt, wie die Kinder reagieren und ob ich später ein paar Eindrücke und Fotos mit euch teilen darf. 💚

Bis dahin: Willkommen, Mia – möge dein Start ins Storchenleben von Wärme, Würmern und Wunder begleitet sein!

TV-Beitrag in der BR Abendschau – der Süden

TV-Beitrag in der BR Abendschau – der Süden

📺 Unser Storchennest im Fernsehen!

Am Freitagabend war es endlich so weit: Unser Herzensprojekt rund um das Storchennest in Kolbermoor wurde in der Abendschau – Der Süden im Bayerischen Rundfunk vorgestellt. Die Kamera hat nicht nur unsere Störche Kaira und Alexander eingefangen, sondern auch die strahlenden Kinderaugen, die mit so viel Begeisterung das Geschehen im Nest verfolgen.

Ein riesiges Dankeschön geht an Dagmar Bohrer-Glas und ihren großartigen Kameramann – für das ehrliche Interesse, die einfühlsame Begleitung und die herzliche Art im Umgang mit den Kindern. So macht mediale Begleitung wirklich Freude! ❤️

👉 Der TV-Beitrag ist in der ARD Mediathek abrufbar – direkt hier:
Storchennest in der Abendschau <— Klicken
(Für alle außerhalb Bayerns oder ohne Fernseher – einfach online anschauen!)

Halbzeit der Brutzeit und Don Krawallo

Halbzeit der Brutzeit und Don Krawallo

📔 Tagebucheintrag – Halbzeit der Brutzeit 🐣

Liebes Tagebuch,
🎉 Wir feiern heute Halbzeit! Die Eier liegen wie kleine Schätze im Nest – und was wäre ein solcher Meilenstein ohne ein kleines Drama auf dem Horst?

Gestern Abend trat mal wieder Don Krawallo auf die Bühne – besser bekannt als Alexander mit Stimmung. 🕺🪵
Ein Ast – schon auf dem Horst platziert – gefiel ihm plötzlich nicht mehr. Ob der zu schief lag oder ihm einfach quer im Schnabel stand – wer weiß das schon. Jedenfalls fing unser Don an, wild daran herumzunesteln. Es war ein Kampf. 🥊
Alexander vs. Ast – Runde 1:
Schnabel links, Ast rechts.
Schnabel drückt, Ast rollt.
Schnabel schimpft, Ast… bleibt frech. 😤
Kaira? Beobachtete das Ganze mit diesem speziellen Blick:
👉 „Ich… kann… nicht… mehr.“ 😑

Doch damit nicht genug. Nachdem er genug Theater gemacht hatte, kam Phase 2:
Stocher-Angriff.
Nicht, weil er nett sein wollte – oh nein –
Alexander forderte lautstark und penetrant sein Brutrecht ein.
Er liebt das Brüten ja.
Also: Zack, zack Kaira, steh auf – mein Platz!
Und Kaira, halb genervt, halb neugierig, erhob sich… allerdings nicht wegen seiner Forderung – sondern weil sie einen genaueren Blick auf Alexanders kreative Bauidee werfen wollte. 👀🪺
Was sie sah? Offenbar… genug. 😂

Und das sah wiederum Alexander. Und wie er das sah!
Sofort schoss er hinüber – wie ein wütender Kunstlehrer, der sein Werk vor kritischen Blicken schützen will – und machte ihr klar:
👉 „Nicht anfassen! Das gehört so! Das ist mein Meisterwerk!“
Von Brutlust war ab diesem Moment keine Spur mehr.
Er hatte völlig vergessen, dass er eigentlich brüten wollte. 🤷‍♂️

Kaira stieg mit stoischer Ruhe wieder auf die Eier.
Alexander zog sich zurück – wahrscheinlich, um innerlich noch ein bisschen mit dem Ast zu diskutieren.
Und die Nacht?
Ruhig. Sehr ruhig.
(Man munkelt, auch der Ast hat endlich seine Ruhe gefunden.) 😅

Video gibt’s hier:


Auf die nächsten 16 Tage! 🐣🕊️

Kaira legt das vierte Ei

Kaira legt das vierte Ei


📘 Tagebucheintrag – 4. Mai 2025

Heute war es wieder soweit – Kaira hat ihr viertes Ei gelegt! 🥚
Schon gegen 21:06 Uhr zeigte sie das typische unruhige Verhalten: ständiges Aufstehen, Hinlegen, wieder Aufstehen… Ein eindeutiges Zeichen dafür, dass es bald soweit sein würde. Die Wehen setzten kurz darauf ein – ein stilles, intensives Schauspiel unter dem dunklen Himmel, begleitet vom leisen Trommeln des Regens.

Kaira ließ uns diesmal lange zappeln: Erst um 22:04 Uhr gewährte sie uns endlich einen Blick auf das neue Ei. Vermutlich wollte sie bei dem anhaltenden Regen nicht unnötig aufstehen und das Ei ungeschützt lassen – ganz die fürsorgliche Mutter, die sie ist. 💧❤️

Nun liegen vier wunderschöne Eier im Nest, eng aneinander geschmiegt unter Kairas wärmenden Federn. Wir sind gespannt, ob es noch ein fünftes geben wird – aber heute feiern wir erst einmal dieses neue kleine Wunder!

Habt ihr schon das lustige Video von gestern gesehen? Es gab ein paar sehr lustige Momente:


Das dritte Ei

Das dritte Ei

📔 Tagebucheintrag – 2. Mai 2025
Was für ein stiller, aber bedeutungsvoller Abend! Gegen 19:50 Uhr geschah das, worauf wir alle heimlich gewartet haben: Kaira legte ihr drittes Ei. Ganz unbemerkt – zumindest anfangs. Erst beim zweiten Aufstehen entdeckte Alexander das neue Glück in der Nestmulde.

Der hochstehnde Bürzel zeigt die „Presswehen“ für das Ei an
Ein bisschen die Dame polstern
Da ist das Ei

Abgesehen von zwei neugierigen Fremdstörchen, die ihre Kreise über dem Gelände zogen, blieb der Tag ruhig. Doch ein kleiner Spaziergang über den Hof ließ unsere Herzen höher schlagen: Kaira und ihr Partner stolzieren zwischen Hühnern und Hofhund Xeni herum, als wären sie Teil des alltäglichen Trubels. Furchtlos und souverän – so wie wir unsere Störche kennen und lieben.

Kaira zwischen den Hühnern (Bild von Martina B.)
Kaira und die Hofhühner (Foto: Martina B.)

Auch wir Menschen wurden von ihnen mit Gelassenheit bedacht. Wir konnten direkt unter dem Nest stehen, uns unterhalten – sie warfen höchstens einen Blick herab, ohne sich weiter aus der Ruhe bringen zu lassen. Dieses Vertrauen ist etwas ganz Besonderes.

Was ein mögliches viertes Ei angeht, bleiben wir vorsichtig mit Prognosen. Seit zwei Tagen war kein Tretakt mehr zu beobachten, was eher gegen ein weiteres Ei spricht. Aber wie immer gilt: Die Natur hält sich selten an unsere Pläne.


📔 Tagebucheintrag – 3. Mai 2025
Ein sonniger, ruhiger Tag liegt hinter uns – friedlich, erfüllt vom vertrauten Rhythmus des Nestalltags. Drei Eier liegen wohlbehütet zumeist unter Alexander, die seine Rolle als werdender Storchenpapa mit beeindruckender Gelassenheit meistert. Er liebt es die Eier zu brüten.

Doch am Abend sorgte sie dann doch noch für einen kleinen Schreckmoment: Sie kam ungewöhnlich spät zurück ins Nest. Für einen Moment hielten wir den Atem an – doch dann landete sie endlich wieder sicher bei ihrem Partner. Die Erklärung war naheliegend: Viele Bauern und Hofbesitzer nutzten den regenfreien, aber nicht zu heißen Tag, um ihre Wiesen und Felder zu mähen. Das Futterangebot war also vermutlich reichlich, und unsere Kaira ließ sich die Gelegenheit nicht entgehen, den Tisch für die kommenden Tage ordentlich zu decken.

Wusstet ihr eigentlich, dass Kolbermoor seinen Namen vom „Moor“ hat? Und genau diese Moorflächen in und um unser Gebiet herum sind ein Paradies für Störche – Frösche en masse, Insekten, kleine Nager – das Buffet ist reich gedeckt! Kein Wunder also, dass wir immer wieder Besuch von Fremdstörchen bekommen. Damit hätte sogar ich nicht gerechnet.

Die Felder rund um unser Zuhause erstrecken sich weit – Feld an Feld bis hin zu den Bergen, Richtung Bad Aibling, Aising und Oberhart. Ein wahres Paradies – nicht nur für Störche, sondern auch für Naturfreunde wie uns.

Es gab Regen, schnell ab ins Frühstück.

Der Blick geht nun weiter Richtung Juni: Wenn alles so ruhig und gut weiterläuft, dürften wir um den 2. oder 3. Juni die ersten Küken begrüßen – ein kleiner Neuanfang im großen Naturkreislauf.

Bis bald, eure Cindy

Zusammenfassung gestriger Tag

Zusammenfassung gestriger Tag

Storchentagebuch – Rückblick auf den 29. April 2025

Der gestrige Tag im Horst verlief überwiegend ruhig. Alex übernahm den Großteil der Brutpflege und saß aufmerksam auf den Eiern. Auch Kaira war immer wieder präsent und kümmerte sich zeitweise um das Gelege, sodass sich die beiden gut abwechselten.

Allerdings kam es zu drei kurzen Momenten, in denen das Nest unbeaufsichtigt blieb. Die Eier lagen jeweils nur wenige Minuten allein – vermutlich hielten sich Alex und Kaira direkt unterhalb des Horstes auf. Dennoch ist es eher ungewöhnlich, dass ein Ei überhaupt unbeaufsichtigt bleibt, gerade in der frühen Phase der Brut.

Spannend wird es heute Abend: Alles deutet darauf hin, dass das zweite Ei im Anflug ist. Die Vorbereitungen und das Verhalten von Kaira lassen darauf schließen, dass es nicht mehr lange dauern dürfte.

Insgesamt zeigen Alex und Kaira ein engagiertes Brutverhalten – das Warten auf den nächsten großen Moment geht weiter!

Glaubt ihr eigentlich an Orakel ? 😀
Ich habe von meiner Schwiegermutter ein Bild geschenkt bekommen, das sie bereits 2018 gemalt hat. Es sind zwei Störche mit 3 Jungtieren im Nest. Mal gucken ob dieser Fall auf unser Nest zutrifft. Dann ist sie nicht nur unglaublich toll beim Malen, sondern auch eine „In die Zukunft schauende Frau“:

Das erste Ei ist da

Das erste Ei ist da

Das erste Ei im neuen Storchennest!

Am Abend des 28. April 2025 gab es einen besonderen Moment bei unserem allerersten eigenen Storchennest:
Um 21:14 Uhr begann Kaira mit den Wehen

– und nur zehn Minuten später, um 21:24 Uhr, konnten wir schon den ersten Blick auf das frisch gelegte erste Ei werfen!


Eine unglaubliche Rekordzeit, die uns alle staunen ließ.

Alexander wirkte zunächst etwas skeptisch, als er das Ei betrachtete – fast so, als frage er sich, ob es wirklich „sein“ Ei ist. Kein Wunder: Normalerweise dauert es 6 bis 10 Tage nach der ersten Paarung, bis ein Ei gelegt wird.
Doch Kaira und Alexander haben es spannend gemacht und uns völlig überrascht.

Heute Morgen saß Alexander dann fürsorglich auf dem Ei – stolz und beschützend – und wollte seinen Platz gar nicht mehr verlassen.


Ein wunderschöner und emotionaler Moment, der den Startschuss für eine aufregende Brutsaison in unserem neuen Storchennest gibt.

Wir freuen uns riesig und begleiten unsere beiden Störche natürlich weiterhin mit viel Herzblut und Begeisterung.
Bleibt dran – wir berichten regelmäßig über die weitere Entwicklung!

Hier das Video vom gesamten Legeprozess

Das Storchennest Kolbermoor hat ein Storchenpaar

Das Storchennest Kolbermoor hat ein Storchenpaar

Guten Morgen aus Kairo. Die Ereignisse überschlagen sich. Vorgestern war unsere jetzige Kaira noch ein Alexander. Dann kam der eigentliche große Alexander. Was für ein stattliches Tier für einen Storch.

Allerdings wurde nach kurzem geklapper doch entschieden ihn rauszuwerfen.

Alex kam wieder und gab nicht auf. So kam es schon nach kurzem Geplänkel zum ersten, sehr intensiv langem Tretakt der schon fast anmutig war.

Kaira war entweder entzückt und wollte mehr, oder gab ihm die Leviten, als sie seinen Bürzel schnappte.

Die beiden zeigten aber auch, wie ein Tretakt komplett in die Hose gehen kann 🤣

Irgendwie machen die beiden so vielen im synchron dass es eine Schau ist, zuzusehen.

Und es folgte die ersten Nacht, nach fast genau einem Jahr seit meiner Planung, das ich ein Storchenpaar „mein eigen“ nennen darf. Ihr glaubt garnicht mit wieviel stolz, Glück, Freude, mich das erfüllt.

Und hier mach Alexander die Kamera dreckig. Der Anblick wars wert. Hahaha.

Somit für heute mein kurzes Tagebuch vom Handy aus.

Liebe Grüße aus Kairo von Cindy ♥️

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