Kaum zu fassen, oder?
Alexander war zuletzt am 9. August auf dem Nest gesehen worden. Am fünften Tag seiner Abwesenheit hatten die meisten von uns innerlich schon damit abgeschlossen – sicher, er war wohl noch sehr jung, aber das „Zugjucken“ im Schnabel hatte ihn wohl doch gen Süden getrieben – so dachten wir.

Und dann, wie aus dem Nichts, landete er am 18. August – ganz selbstverständlich – kurz nach Kaira wieder auf dem Nest. Ein lang anhaltendes, kräftiges Klapperkonzert ertönte. Fremdstörche mussten abgewiesen werden, schließlich gehört das Nest ja doch noch immer ihm und Kaira. Vielleicht hatten die beiden sich aber auch einfach unglaublich viel zu erzählen.

Natürlich konnte Alexander es nicht lassen: Die Unordnung im Horst fiel ihm sofort auf und er fing gleich an, herumzuwerkeln. Als dann die beiden Jungspunde zum Mittagessen einfielen – wie ausgehungerte Löwen (als ob es in den Wiesen nicht genug gäbe!) – schien er kurz erschrocken festzustellen:
„Oh, hoppla – so ein Mist, ich habe ja zwei Nachkommen!“
Und zack, weg war er wieder.

Doch er kam zurück. Später am Tag, und sogar heute Morgen, am 19. August, erschien er gemeinsam mit Kaira im Nest. Wie lange er wohl noch bleiben wird? Keiner weiß es – also erfreuen wir uns einfach an diesen schönen und besonderen Momenten.

Mit großen Schritten geht es, ob wir wollen oder nicht, in die Zugphase. Unsere beiden Jungstörche verbringen immer mehr Zeit fernab des Nestes, und auch das Betteln in den Wiesen wird weniger – selbst wenn sie genau wissen, dass Kaira oben bereitsteht.
Kaira kann nun endlich etwas durchatmen und Kraft tanken. Das tut ihr gut – und uns, beim Zuschauen, ebenso. Sie hat Großartiges geleistet. Und auch Alexander hat, mit dem, was er an Erfahrung bereits einbringen konnte, einen wertvollen Beitrag geleistet.

Ich bin gespannt, was uns die letzten Tage dieser ersten, unglaublich tollen Saison noch bringen werden – und natürlich, was uns 2026 erwartet.
Bis dahin: genießen wir gemeinsam diese besonderen Augenblicke.

Eure
Cindy